Das Team des Mousonturms erfüllt sich einen lang gehegten Traum: Statt an den sich ständig wandelnden Covid-19-Hygiene-auflagen für öffentliche Veranstaltungen zu verzweifeln, wird der Theatersaal radikal transformiert. Basierend auf einer Idee der Bühnenbildnerin Barbara Ehnes füllt das Kollektiv für darstellende Architektur raumlaborberlin den Mousonturm-Saal mit einem außergewöhnlichen Theaterrundbau.
Er wird Spielstätte und Begegnungsort für Künstler*innen und Zuschauer*innen in den kommenden sechs Monaten sein und dem aktuell herrschenden Primat der physischen Distanz und der cleanen glatten Oberflächen Intimität und materielle Wärme entgegensetzen, ohne die notwendigen Regeln zu ignorieren. Zuschauer*innen sind eingeladen, in Logen Platz zu nehmen, von denen aus sie an den von Künstler*innen und Kollektiven für diesen Raum entwickelten oder adaptierten Performances teilnehmen können.
Mit dieser Architektur möchte das Künstlerhaus Mousonturm nicht nur eine besondere Theatererfahrung in außergewöhnlichen Zeiten schaffen, sondern dazu anregen, über die Konventionen von Theaterräumen und vermeintlich neutrale Raumdispositive wie die Blackbox nachzudenken.